Menorca Landschaft

Sanfte Hügel MenorcaAußerhalb der beiden Städte Ciutadella und Maó wird das Bild Menorcas vor allem von geruhsamer Beschaulichkeit geprägt: viele von Steinmauern gesäumte Felder, weiß getünchte Bauernhöfe mit alter Käsetradition (Mahón-Menorca-Käse), idyllische Dörfer und malerische Fischerorte.

Menorca ist sehr grün und waldreich, sodass viel Landwirtschaft betrieben wird. Sie besteht hauptsächlich aus der Rinderzucht, der wichtigen Grundlage für die Milchwirtschaft. Ein kleiner Teil widmet sich dem Obst- und Gemüseanbau. Dessen Erzeugnisse werden wegen ihrer Qualität sehr geschätzt, obwohl der Ertrag begrenzt ist. Der bedeutendste Wirtschaftszweig ist heute aber der Fremdenverkehr, gefolgt von der Milchwirtschaft, der Käseherstellung, der Schuhfabrikation und der Modeschmuckherstellung.

Die Landschaft der Insel, die mit Vegetation bedeckt ist, aber nicht landwirtschaftlich genutzt wird, umfasst etwa 19.000 Hektar. Im Frühling sieht man Felder voller Mohnblumen, Kronenmargariten, Hyazinthen und Gladiolen. Es gibt drei große Gruppen von Baum-Vegetation auf Menorca: die Steineichenwälder (im zentralen Teil der Insel und in einigen Schluchten), die Kiefernwälder (in der Mitte und im Nordwesten der Insel) und die Gehölze mit wilden Olivenbäumen.

Die Insel

Zerklüftete KüsteIm Norden von Menorca finden sich vor allem felsige und zerklüftete Küsten mit weit ins Landesinnere reichenden Buchten. Die Ausläufer des größtenteils naturbelassenen bergigen Tramontana-Gebietes verlaufen in einer sanften Hügellandschaft im Hinterland. In der Mitte der Insel befindet sich der El Toro, mit 357 Metern (in diversen Quellen auch 358 Meter) die höchste Erhebung auf Menorca. Der Süden (migjorn) verfügt über schöne Sandstrände, Schluchten (über 30) und mehr Vegetation, was ihn vor allem für den Tourismus sehr attraktiv macht.

Landschafts- und Naturschutz

Parque Natural AlbuferaMenorca profitiert in besonderem Maße vom Landschafts- und Naturschutz (1993 wurde die Insel zum Biosphärenreservat erklärt). So dürfen bestimmte Küstenabschnitte nicht bebaut werden, wodurch auch weiterhin die traumhaft schönen Buchten mit ihrem kristallklarem Wasser in ihrer Natürlichkeit existieren werden. Küstenlagunen, Dünensysteme, Höhlen (ca. 50 Erd- und 10 Unterwasserhöhlen) und weite Feuchtzonen, kleine Wildbäche, sanfte Hügel und tiefe Schluchten sind nur einige weitere Naturschätze, die man auf Menorcas 700 Quadratkilometern bewundern kann. In zahlreichen Naturparks wie s'Albufera des Grau (siehe Bild), Addaia oder Son Saura y Son Bou sieht man unter anderem die Feuchtgebiete Menorcas mit ihren Wassertümpeln, Moorgebieten und Lagunen. Dort fühlen sich Reiher, Löffler, Enten, Teichhühner, aber auch Flammingos, Ibisse oder Störche besonders wohl. Sogar Eidechsen, Kaninchen und Ziegen kann man auf den Felsinseln vor der Küste Menorcas bestaunen, die bis heute unberührt sind. Die größte vorgelagerte Felsinsel ist im übrigen die Illa d'en Colom mit mit 60 Hektern.

Dünensysteme und Steilküsten

Steilküste auf MenorcaAuf Menorca gibt es insgesamt acht gut entwickelte Dünensysteme, von denen sieben an der Nordküste (Es Grau, Son Saura, Tirant, Cavalleria, Pregonda, Cala Pilar und La Vall) und nur eins an der Südküste (Son Bou). liegen. Außerdem gibt es einige mit geringeren Ausdehnungen (Arenal d'en Castell, Binimellà, Mongofre, etc.). Menorcas (Steil-)küsten beherbergen nicht nur viele Pflanzenarten (wie Rosmarin oder die menorquinische Kamille) sondern dienen auch als Habitat von Raub- und Seevögeln (insgesamt gibt es über 280 registrierte Vögelarten auf Menorca). Im Gebiet von Sa Punta Rotja und Ets Alocs befinden sich die höchsten Steilhänge der menorquinischen Küste.